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Hongkong Tagebuch 10.10.02
9:30 aufgestanden. Erstmal die Sachen erledigen, die ich in HK noch nicht machen kann, wie
z.B. Mailverkehr checken und beantworten. Gegen 11:30 auf zur Metro Station und ein weiteren
Erkundungstag in Angriff nehmen.
Heute wollte ich zu erst auf den Fake Markt und mal schauen, was es dort so gibt. Ich hatte keine
konkreten Kaufvorstellungen und wollte mich dementsprechend inspirieren lassen.
Ich hatte wohl den falschen Eingang zum Fake Markt genommen und ging so erstmal ueber einen
Foodmarket, der es in sich hatte. Mittlerweile habe ich mich ja schon einige exotische, sagen
wir mal fuer die europaeische Nase nicht so angenehmen Gerueche gewoehnt, aber was mir da so
entgegen stroemte war schon ein Hammer. Ich musste teilweise die Luft anhalten, weil das schon
richtig beißend war (vielleicht alte Fische?).
Gluecklicherweise fand ich bald den Eingang zum Fake Markt. Das haette dann auch ein Blinder gemerkt,
da ploetzlich Leute nach Deinen Armen griffen und im Sprachgewirr hoerte ich nur noch Wotsch, wotsch
oder diwidi,diwidi. Das alles kam mit einer Aufdringlichkeit und Intensivitaet, dass sich viele
Chinesen auf diese Art ein evtl. Geschaeft zu nichte gemacht haben. Auf diese Leute hatte ich naemlich
keinen Bock und so bin ich nur zu diesen Staenden, wo die Leute eine vornehme Zurueckhaltung ans
Tageslicht legten.
Der erste Stand, den ich ansteuerte hatte Nylon CD Cases, die ich mir fuer meine neu erworbenen DVDs
zulegen wollte. Also erstmal Preise checken und handeln ueben. Der erste Preis fuer meinen favorisierten
Artikel sollte 68RMB (~17DM). Ein taktisches Lachen und meine Bereitschaft zu gehen lies Ihn mir den
Rechner rueber reichen, in den ich mein Gebot eingeben sollte. Dreist tippte ich 15 ein, was Ihn zur
einer gespielten Empoerung zwang. Ich sollte ein neues Gebot eingeben. Ich signalisierte, dass das mein
definitiv letztes Gebot sein sollte und wollte gehen. Er rief mir irgendwas hinterher und signalisierte
ich sollte zurueckkommen. Am Stand angelangt gab er 25 in seinen Rechner ein signalisierte es waere sein
absolut letztes gutes Angebot. Mit einem schmunzeln im Gesicht machte ich mich erneut auf den Stand zu
verlassen. Erneut rief er mir zurueck und gab klein bei und akzeptierte die 15. Da ich jedoch erstmal nur
die Preise checken wollte und keine konkrete Kaufabsicht hatte sagte ich im too late und ging. Jetzt
wusste ich, was es ungefaehr kosten sollte und konnte abschaetzen wie viel Prozent Rabat man rausschlagen
konnte.
Auf der anderen Seite ist es irgendwo pervers mit den Leuten ueber ein paar Pfennige mehr oder weniger
lange zu handeln, wo man abends dann ein Bier fuer 8DM trinkt. Irgendwo stimmen die Verhaeltnisse da
nicht so ganz. Aber letztendlich leben die Leute davon und es wird einem eher Respekt gezollt wenn man
sich als harter Verhandlungspartner heraus stellt. Und Ihren Schnitt mit einer gewissen Gewinnspanne
machen die Leute auch.
Im folgendem kaufte ich mir also ein CD Case, eine Oakley Fake Brille und zwei Montblanc Fake Kullis.
Zusammen machte das 10DM.
Zufrieden mit meinen erstandenen Artikeln wollte ich weiter ziehen. Es gab ja noch einiges zu sehen.
Da quatschte mich noch mal einer an und fragte nach meinem Interesse nach DVDs. Als schoenen Abschluss
dachte ich "Komm schau doch noch mal vielleicht findest Du ja noch den ein oder anderen interessanten
Film". Also ging ich mit ihm im Glauben, er wuerde mich zu irgendeinem Stand fuehren. Er brachte mich
jedoch in einen Hinterhof und verschwand in einem Hauseingang. Ich signalisierte ihm, dass ich draußen
warten wollte. Er gab jedoch zu verstehen, dass das nicht ginge, ich sollte mitkommen. Also ging ich
mit rein und ließ hinter mir die Tuere offen. Daraufhin ging er noch mal zurueck und knallte die Tuere
hinter mir zu. Von da an hatte ich ein mulmiges Gefuehl und wuenschte ich waere niemals mitgegangen.
Der Kerl ging zu seinem Partner und sagte ihm irgendetwas. Daraufhin ging der Partner in eine Ecke und
legte eine Decke zur Seite. Darunter lag ein Reisekoffer, den er vor meinen Fuessen oeffnete. In dem
Koffer waren schaetzungsweise 1000 DVDs. Ich fragte nach dem Preis und er sagte 10RMB (~2,50DM). Ich
sagte ihm, dass ich bereit waere 7 zu zahlen. Er akzeptierte nicht, wonach ich schleunigst das weite
suchen wollte. Nur leider ließ sich die Tuere nicht mehr oeffnen. Mit klopfendem Herzen fummelte ich
an der Tuere herum. Erst mit Hilfe des Kontaktmannes ließ sich die Tuere oeffnen und suchte schnell
das weite. Er rief mir noch was hinterher und als ich mich umdrehte zeigte er das "ficki ficki" Zeichen
und fragte ob ich Interesse haette. Ich ignorierte Ihn und sah zu, dass ich Boden gewinne. Puh noch
mal gut gegangen. Ich hatte alle Regeln missachtet und mir wurde klar, dass das auch ins Auge haette
gehen koennen, auch wenn mir die Kerle wahrscheinlich nie etwas getan haetten, da das Verbrechen an
Auslaendern unter hoher Strafe steht. Aus einem Mord an einen Auslaender steht sogar die Todesstrafe!
Als naechsten Punkt hatte ich mir das Besichtigen des Gebietes der franzoesischen Konzession. Dieses
Gebiet habe ich glaube ich nur am Rande erwischt. Ich sah zwar einige Geauede im Kolonial Stil,
aber das konnte nicht alles gewesen sein. Irgendwie hatte ich die Orientierung verloren und hatte
keine Lust weiter herum zu irren. So stieg ich in ein Taxi und ließ mich zum JimMao Building fahren.
Auf der Fahrt dahin machte der Taxifahrer wilde Cowboy Aktionen und hinderte das hinter Taxi am ueberholen.
Außerdem stieg er einige Male in die Eisen und bremste so das hinterher fahrende Taxi aus. Die Kroenung
des ganzen war, als der Fahrer ausstieg und den hinteren Fahre anschrie. Es fehlte nur, dass er ihm noch
eine gelangt hat.
Am JimMao Building (das 3. hoechste Haus der Welt mit ~420m) kaufte ich mir ein Studententicket fuer etwa
6DM und fuhr hoch auf die Aussichtsplattform. Dort oben bot sich ein toller Blick ueber die ganze Stadt.
Ich fotografierte mir einen Wolf.
In dem Gebaude konnte man durch eine Scheibe in das innere des Gebaeude schauen. Dort liegt naemlich das
Hyatt, das hoechstgelegendste Hotel der Welt. Das erstreckt sich naemlich vom 53. bis zum 88. Stock
ueber 35 Stockwerke und hat in der Mitte ein Atrium, so dass man die 35 Stockwerke runter schauen kann.
Ein imposanter Ausblick.
Nach einer halben Stunde Hochgenuss fuhr ich wieder runter. Dort waren auf einem Plakat die 10 hoechsten
Gebaeude der Welt aufgefuehrt und ich stellte fest, dass ich immerhin acht schon gesehen habe.
Also heißt man naechstes Ziel Petronas Tower in Kuala Lumpur ;-).
Danach machte ich weitere zahlreiche Fotos der Gebaeude auf Pudong und dem Sonnenuntergang ueber Shanghai,
den ich im Starbucks Cafe bei einem leckeren Caramel Frapuchino genossen habe.
Per Handy verabredete ich mich mit Rene zum Essen. Diesmal waren wir brasilianisch Essen wo man fuer
etwa 15DM Fleisch und Buffet "All you can eat" bekam. Also schlugen wir uns richtig den Wams voll, um
so eine gute Grundlage fuer den Abend zu erlangen.
Mit vollen Bauch ueberlagen was wir als naechstes machen sollten. Da es noch zu frueh war um uns
ins Partyleben zu stuerzen machten wir noch einen Abstecher zum Hilton Hotel und genossen bei angenehmer
Bar Live Musik die Aussicht bei einem Bierchen im 39. Stock des Hotels. Ein schoener Ausblick auf Shanghai
bei Nacht.
Danach fuhren wir ins Stage, wo das 0,3l Bier moderate 2,50DM kostete und Frauen die Getraenke umsonst
bekamen. Danach gingen wir ins Pegasus, wo Black Music lief. Ein bisschen Tanz und ein bisschen Verzaell
und danach weiter in die Buddha Bar, wo wir den Abend bei einem letzten Bier gegen 4.30Uhr ausklingen ließen.
Optimale Bedingungen um uns an den Jetlag anzupassen, was die Kirsten haben wird, die morgen frueh ankommen
sollte!
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