|
|
Hongkong Tagebuch 10.11.2002
Heute ist Sonntag. D.h. heute ist (schon Tradition fuer Sonntage) Wandertag. Wir wollten uns erneut
auf die Suche nach Wasserfaellen machen. Aber diesmal nicht in Sai Kung, sondern diesmal auf Lan Tau
Island. Dafuer wollten wir uns um 11 Uhr am Anleger der Lan Tau Faehre treffen.
Um 10 Uhr kam Ina zu mir um mich abzuholen. Da blieb sogar noch Zeit um noch schnell ein paar Stullen
zu schmieren und einen Tee zu trinken. Um 10.30 Uhr fuhren wir mit der MTR nach Central, wo der Anleger
ist.
Dort angekommen waren wir nicht die ersten. Es waren schon gut 10 Leute da, also schon eine große Gruppe.
Aber es kamen auch noch einige, so dass wir letztendlich 19 Leute waren, was glaube ich einen
Wandergruppenrekord darstellte.
Da wir die erste Faehre verpasst hatten, mussten wir auf die naechste warten. Das war dann die Highspeed
Faehre, die dann auch gleich das Doppelte gekostet hat. Aber was sind schon 8DM fuer eine Faehre bei
den Preisen, die sonst in HK herrschen…
So sind wir dann im Affenzahn in einer halben Stunde auf Lan Tau in Mui Wo angekommen. Dort haben die
ersten Ihr Fruehstueck bei MCD zu sich genommen. Zum Glueck hatte ich meine Knifften geschmiert!!!
Im Entenmarsch hat sich der ganze Tross dann in Bewegung gesetzt. Nach etwa einer knappen Stunde hatten
wir dann unser Ziel erreicht. Die Wasserfaelle. Alles war ganz nett anzuschauen, aber letztendlich waren
wohl alle ein wenig entaeuscht, da wir uns erhofft hatten dort ein wenig baden zu koennen. Dem war
jedoch nicht so… alles zu klein und nicht wirklich einlandend!
So sind wir nach einer kleinen Verschnaufpause dann weiter gezogen und schnell wurden die Nachteile
einer solch großen Gruppe deutlich: 19 Leute 20 Meinungen!!! Also wurde sich in kleine Splittergruppen
geteilt.
Ich entschied mich fuer die Abenteuervariante. Das war eine Gruppe mit 6 Leuten, die versuchen wollte
den Fluss abwaerts zu laufen um so vielleicht noch ein paar andere Wasserfaelle zu stoßen. Aber schon
das erste Teilstueck erwies sich als muehsam! Aber wer wird denn gleich am Anfang aufgeben?! So kletterten
wir das erste Stueck an den Felsen entlang und schon wieder schien sich eine Sackgasse auf zu tun.
Scheinbar gab es keinen Weg ohne nasse Fuesse zu bekommen. Da wir nicht aus Zucker waren haben wir
uns unserer Kleidung in dem Maße entledigt, in dem es noetig war. Bis zur Brust im Wasser und den
Rucksack mit Fotoapparat und Handy inside hoch in die Luft gehalten, damit nichts dran kommt!!!
So haben wir auch diese Huerde gemeistert. Aber wer dachte, dass dann der gemuetliche Teil der
Wanderung kam, der taeuschte!!!
Einige Felswaende folgten, bei denen man nur Schritt fuer Schritt und hoechst konzentriert weiterkam.
Nichts auszudenken, wenn einer abstuerzt, aber irgendwie reizt mich solch ein Nervenkitzel immer
wieder und letztendlich ist ja auch alles gut gegangen!!!
Und was das wichtigste war, ist, dass wir fuer die Strapazen entschaedigt wurden. Wir fanden
wunderschoene Wasserfalllandschaften vor. Dort konnten wir auch einen Stopp machen und baden gehen.
Ein kleines Becken mit kristallklaren Wasser und einem kleinen Wasserfall, der als Dusche diente war
der gerechte Lohn!!!
Ein bisschen sind wir noch weiter gegangen, bevor wir dann auf den Weg gegangen sind, der irgendwann
den Fluss kreuzte.
Nach einer kuehlen Dose San Miguel sind Ina und ich dann auf die langsame Faehre gegangen, wo wir
in der knappen Stunde Fahrt beide schon vor uns hin doesten…
Zu Hause angekommen sind wir noch schnell unter die Dusche gesprungen, damit wir beim grillen
nicht durch unsere Koerpergerueche unangenehm auffallen sollten.
Zum grillen hatten naemlich Berthold (ein Bayer Mitarbeiter) und seine japanische Frau geladen.
Dort gab es Koestlichkeiten auf die ich hier bis jetzt oft verzichten musste (z.B. Salat).
Der Grillplatz war in die Wohnanlage integriert, die im Wesentlichen aus vier Wohntuermen
zu je 63 Stockwerken bestand. Alles sehr gepflegt mit kleinen Gruenanlagen. Die richtige
Grillromantik kam leider nicht auf, da statt eines netten kleinen Holzkohlegrills nur eine
hypermoderne "Elektrogrillanlage" vorhanden war. Die erinnerte eher an den heimischen Herd
als an einen Grill… aber es soll nicht der Eindruck entstehen, dass es nicht schoen war!!!
Ich habe es sehr genossen (besonders das Essen, da mein Magen nahezu leer war, nach dem
anstrengenden Tag)!!!
Gegen 23 Uhr war ich zu Hause und fiel dann wie jeden Sonntag ziemlich fertig ins Bett!!!
|
|
|
|
|